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Schäßburg – Ein Flair von Dracula

Nachdem wir abends in Sighișoara (Schässburg) angekommen waren, bezogen wir unser Zimmer und gingen auf Entdeckungstour. Die Stadt hat knapp 30000 Einwohner und beherbergt eine Innenstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Allein durch die engen, gepflasterten Gassen zu schlendern reicht schon aus, um sich in die Stadt zu verlieben.


Vor allem in der Abenddämmerung liegt ein Flair von Dracula über der Stadt und es kann einen leicht gruseln. Angeblich soll Vlad Tepes (eigentlich Vlad III. Draculea;), so der bürgerliche Name Draculas, in dieser Stadt geboren sein. Tepes (sprich: Tschepesch) ist hierbei ein posthum gegebener Spitzname und steht für seine liebste Art zu Foltern: Das Pfählen. Neben dieser Folterungsmethode soll er auch gefallen an Verstümmelungen, Ertränken, Häuten und Kochen seiner Opfer gefunden haben. Das reicht so weit, dass Menschen ihre Hüte an den Kopf genagelt wurden oder auch das gekochte Fleisch ihrer Familien und Freunde zum Essen serviert bekamen.


Der Name Draculea kann im Übrigen für zwei Dinge stehen: Auf der einen Seite war sein Vater im “Drachenorden” und der Beiname kann als “Sohn des Drachen” übersetzt werden. Auf der anderen Seite kann man im rumänischen Draculea auch als “Sohn des Teufels” ansehen.

Drei Sprachen – überall

Die Stadt ist dreisprachig geführt und alle Schilder sind in Rumänisch, Ungarisch und Deutsch beschriftet. Nach wie vor gibt es einen deutschen Kindergarten und deutsche Schulen.
Nicht verpassen sollte man meiner Meinung nach den wunderschön angelegten Bergfriedhof. Das mag zwar ein außergewöhnliches Ziel für einen Touristen sein, man bekommt aber einen sehr weitreichenden Einblick in die Geschichte der Stadt. Diese war viele Jahrhunderte lang hauptsächlich von Deutschen bewohnt und hat, trotz starker Abwanderung, nie ihr internationales Flair verloren.


Ansonsten gibt es in der Stadt noch den Stundturm (auf folgendem Bild bei Nacht(, einige Kirchen und das Geburtshaus Draculas zu besichtigen. Für mich ist die Stadt eine Top-Empfehlung für einen Rumänien-Urlauber, denn allein die Altstadt ist es wert, dass man mindestens eine Nacht in Schässburg verbringt!


Nach einer entspannten Nacht fuhren wir weiter nach Brasov. Nach etwa einer Stunde Fahrt konnte man, wie so oft in Rumänien, von weitem eine alte Burgruine erspähen. Da diese wunderschön gelegen und mit dem Auto gut zu erreichen war, hielten wir spontan an und starteten eine Tour durch die alten Gemäuer. Hier aber erst einmal einige Bilder dazu:

Die Cetatea Rupea

Die Burg selbst liegt auf einem etwa 120 Meter hohen Hügel und ist touristisch gut erschlossen. Es stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung und der Eintrittspreis war verschwindend gering. In der Burg kann man sich frei bewegen und es sind einige Räume zugänglich. Das Schönste an der Burg ist aber definitiv die Aussicht auf die umliegende Landschaft und die Stadt Reps am Fuß des Hügels. Wir haben etwa 1,5 Stunden in der Ruine verbracht und konnten ein paar Eindrücke vom Leben im Mittelalter sammeln.

Danach fuhren wir dann nochmals etwa eine Stunde, um zu unserem Ziel für die Nacht zu gelangen: Brasov (Kronstadt).

Brasov und die engste Straße Europas

In Brasov angekommen suchten wir erst einmal unser Hotel. Da wir einige Gehminuten vom navigierten Zielort parken mussten und die Unterkunft nicht auf Anhieb finden konnten, liefen wir mitsamt unseres Gepäckes durch eine sehr sehr enge Gasse. Später stellte sich heraus, dass unser Hotel direkt daneben lag und die enge Gasse die sogenannte Seilstraße war. Diese hat an ihrem engsten Punkt eine Breite von gerade einmal 111 cm und eine Gesamtlänge von etwa 80 Metern. Ich war damals ordentlich am Fluchen, da ich meinen Koffer kaum durch die enge Gasse ziehen konnte. Ich wusste schlicht und einfach nicht, dass es sich dabei um eine touristische Attraktion und die engste Straße Europas handelte.

Die schwarze Kirche

Nachdem wir unsere Koffer abgestellt hatten, gingen wir in Richtung der Altstadt und standen direkt vor der Schwarzen Kirche. Dabei handelt es sich um ein riesiges Bauwerk, dass im Jahre 1542 eröffnet wurde. Die Kirche verdankt ihrem Namen einem Brand der Stadt vor vielen hundert Jahren. Damals blieben fast ausschließlich die geschwärzten Mauern stehen. Der Rest der Kirche, bis auf ein Fresko über dem Seiteneingang (Die schwarze Madonna), verbrannte.

Ein Rundgang durch die Kirche ist zu empfehlen. Allerdings ist es verboten dabei Bilder zu schießen. Daher: Im Inneren hängen viele Teppiche von den Wänden, die für ein äußerst ungewöhnliches Flair in einem Gotteshaus sorgen. Außerdem gibt es eine riesige Holzorgel zu sehen. Diese allein ist den Eintritt wert! Auf dem Bild oben sieht man übrigens weiß leuchtend das “Hollywood-Zeichen” von Brasov. Wie beim amerikanischen Vorbild steht der Namen der Stadt oben auf einem Berg.

Vorsicht vor Bären

Nach der Besichtigung der Kirche sind wir damals über den Marktplatz durch die Stadtpromenade gelaufen. Wie überall in Rumänien waren die Menschen freundlich, das Essen gut und günstig und man konnte mit Englisch locker im Touristen-Alltag durchkommen.

Da mittlerweile alle anderen Attraktionen geschlossen hatten, machten wir einen Spaziergang durch einen nahe gelegenen Wald am Stadtrand. Hier bekommt man einem schönen Ausblick über die Häuser. Erwähnenswert sind hier die vielen Schilder, die vor Bären, Wölfen und anderen Tieren warnen. Seit Jahren gibt es in Brasov Probleme mit Bären, die nachts in die Stadt kommen und Mülleimer leeren.

Nachdem wir dann abends beide total fertig ins Bett gefallen sind, ging es nach einem Frühstück (für das wir lange durch die Stadt laufen mussten; anscheinend schläft man in Brasov gerne länger), weiter in Richtung Schloss Bran, der unvergleichlichen Transfagarasan und unserer vorletzten Haltestelle: Sibiu (Hermannstadt).

C-L

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Tes Fackler

tolle Bilder 🙂

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